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Aktuelle Ausstellung

RÄUME SOZIALER PRODUKTION

Eine Selbstverortung nach 14 Jahren Kunstzentrum HALLE 14

Bis 17. März 2018

 

Teilnehmende: apexart, Arts Catalyst, Eva Grubinger, Nicholas Felton, Forensic Architecture, Journal for Aesthetics & Protest, Franziska Klose, Ben Lewis/Polar Star Films/BLTV, Neue Auftraggeber | Nouveaux Commanditaires, Marina Naprushkina + Neue Nachbarschaft/Moabit, PAG Pracownia Architektury GÂowacki, Stefan Riebel, UbuWeb, Universal Cube

Aus Anlass ihres Bestehens seit mehr als 14 Jahren verwandelt die aktuelle Ausstellung die HALLE 14 in ein öffentliches Labor. Neben Fotografien, Installationen oder Filmen werden zehn beispielhafte Projekte aus der Kunstwelt präsentiert, die jeweils einem einzigartigen Ansatz im Verhältnis zwischen Kunstproduktion, Öffentlichkeit und Architektur folgen. Viele der präsentierten Projekte befragen dabei die gesellschaftliche Verantwortung von Kulturproduktion und rücken das Potential der Kunst kollektive Prozesse anzustoßen in den Fokus.

Zu Beginn des Ausstellungsparcours informiert ein 9 mal 3,5 Meter großes Diagramm über die Ausstellungen der HALLE 14 seit ihrer Gründung 2002. Außerdem sind in dieser Informationsgrafik das Entstehen der weiteren Projekte wie Kunstvermittlung und Bibliothek dargestellt sowie die Ausstellungen der ehemaligen Partner der HALLE 14, Columbus Art Foundation und Universal Cube, und weitere Gastausstellung zu sehen. Gemeinsam mit Informationen zu Sanierungsschritten und zeithistorischen Ereignissen gibt diese Grafik ein eindrückliches Bild der ersten 14 Jahre des Kunstzentrums HALLE 14. Es zeigt die Besonderheiten der aus einer Zwischennutzung erwachsenen Initiative, die auch während der Sanierung des denkmalgeschützten Gebäudes ein beeindruckend dichtes Programm zeigte.

Auch die zehn in der Ausstellung präsentierten »Feltron Annual Reports« (2005 bis 2014) geben ein ganz besonderes Bild vom Leben des New Yorker Infografikers Nicholas Felton. Die Broschüren berichten anhand von Diagrammen über Feltons jährliche Aktivitäten wie die Anzahl aufgenommener Fotografien, abgespielter iTunes-Songs oder zurückgelegter Flugmeilen. Zur Aufzeichnung dieser Daten nutzt er technische Hilfsmittel. Dafür hat er die Apps »Reporter« und »Daytum« zur Aufzeichnung persönlicher Daten mitentwickelt, was ihn zu einem Vorreiter der Quantified-Self-Bewegung werden ließ. Doch anders als die meisten Vertreter dieser Bewegung, die mit Apps ihre Schrittzahl messen und nach Selbstoptimierung streben, sucht Felton nach eingeschriebenen Mustern, überraschenden Erkenntnissen und neuen Erzählweisen in seinen eigenen Handlungen.

Gefördert durch:

STUDIOPROGRAMM

REQUIEM FOR A FAILED STATE

Stipendiat Henry Bradley sucht Mitstreiterinnen und Mitstreiter für Videodreh

Seit Anfang Februar ist der Londoner Künstler Henry Bradley zu Gast in der HALLE 14. Im Dezember 2017 wählte eine Jury ihn aus einer Vielzahl der Bewerbungen für das Studioprogramm aus, um bis Ende April eine Arbeit im thematischen Rahmen der kommenden Ausstellung »Requiem for a Failed State« vor Ort in Leipzig zu entwickeln.

Henry Bradley (*1991) studierte Malerei am Wimbledon College of Art sowie Architekturtheorie an der Goldsmith University in London. Seine bisherigen Performances und Videoarbeiten basieren auf transdisziplinären Forschungsbetrachtungen, die unser zwischenmenschliches Handeln und unsere Autonomie hinterfragen. Derzeit untersucht er mit Blick auf die DDR-Vergangenheit, inwieweit Pädagogik und Bildung Ausdruck eines individuellen, sowie kollektiven Gefüges politischer, sozialer und kultureller Kontrolle und Persönlichkeitsentwicklung sein können.

Anlässlich seiner Recherche besuchte Bradley bisher u.a. die Gedenkstätte Geschlossener Jugendwerkhof Torgau, die seit 1998 als Museum über die ehemalige Jugend-Disziplinierungsanstalt der DDR informiert. Ebenso war er in Berlin im Kurt-Schwaen-Archiv, um sich über die Aktivitäten des gleichnamigen Komponisten und Musikpädagogen zu informieren. Kurt Schwaen (1909-2007) organisierte zu DDR-Zeiten u.a. ein außerschulisches Musikangebot in Leipzig, um Kindern den Sozialismus mittels der Oper näherzubringen.

Henry Bradley plant eine neue Videoarbeit, die sich mit historischen und gegenwärtigen Formen von Pädagogik und Selbstoptimierung auseinandersetzt. Für die Dreharbeiten sucht er Schauspielerinnen und Schauspieler bzw. Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Im Zentrum steht ein vierstündiges Seminar, in dem Techniken des Storytellings und des Smalltalks erlernt werden, um die kommunikativen Fähigkeiten und ein selbstsicheres Auftreten in der Arbeitswelt zu verbessern. Voraussetzung für Teilnahme ist die Bereitschaft der ernsthaften Partizipation und echtes Interesse, oder aber die schauspielerischen Fähigkeiten dieses zu spielen. Einzelne Szenen dieses Seminars sind Baustein für den neuen Film von Henry Bradley.

Die Dreharbeiten finden am 24. April 2018 von 10 bis 14 Uhr in der HALLE 14 statt. Sollten Sie Interesse haben, melden Sie sich bitte bei Uli Reible unter assistenzØhalle14.org

Nähere Informationen zu Henry Bradley und seiner Recherche finden Sie auf unserer Webseite.

AUFRUF

REHEARSAL FOR LUMUMBA

Chorsängerinnen und -sänger für Kunstprojekt gesucht

Termine der Chorproben:
Sa, 7. April, 13 bis 18 Uhr– Einführung & Probe
Mo, 30. April, 13 bis 18 Uhr– Workshop & Probe
Mo, 11. Juni, 17 bis 20 Uhr
Mo, 2. Juli, 17 bis 20 Uhr

Im Rahmen der kommenden Ausstellung »Requiem for a Failed State« (Eröffnung: 14. April), die sich mit den Spätfolgen der 1990 untergegangenen DDR aus Perspektive der Erinnerungskultur einer jungen Generation beschäftigt, zeigt und initiiert der Künstler Carsten Saeger seine neue Arbeit »Rehearsal for Lumumba«. In Anlehnung an das Werk »Requiem für Lumumba« des DDR-Komponisten Paul Dessau (1894-1979) und seiner Stilisierung des 1961 ermordeten kongolesischen Ministerpräsidenten Patrice Lumumba als Symbolfigur des (sozialistischen) Freiheitskampfes in Afrika versucht Carsten Saeger, das historische Narrativ mit gegenwärtigen Stimmen und Stimmungen im Zuge verschiedener Chorproben zu wiederholen und aus heutiger Sicht zu reflektieren. Ziel des Projektes ist es nicht, im Zeitraum der Ausstellung ein rein musikalisches Stück entstehen zu lassen, vielmehr möchte er verschiedene O-Töne aus den Proben und Diskussionen herauslösen und gegenüberstellen.

Um möglichst abwechslungsreiche Stimmen sprechen zu lassen, sucht die HALLE 14 nach begeisterten Sängerinnen und Sängern bzw. Sprecherinnen und Sprechern unterschiedlichsten Grades der Professionalisierung, Alters und des musikalischen Hintergrunds, die sich auf ein gesangliches Experiment einlassen möchten. Die Chorproben werden zudem von weiteren Veranstaltungen begleitet: einem Workshop mit kongolesischen Künstlerinnen und Künstlern in Kooperation mit dem GRASSI Museum für Völkerkunde Leipzig und einer Podiumsdiskussion mit geladenen Expertinnen und Experten.

Pro Termin können 10 bis 15 Personen teilnehmen. Es können einzelne oder alle Termine wahrgenommen werden von den Teilnehmenden.

Anmeldungen zu den Chorproben bzw. zum Workshop bitte an Uli Reible unter: assistenzØhalle14.org

»Requiem for a Failed State« wird gefördert durch:

Kunstvermittlung

WALL OF LOVE

Präsentation des medienpädagogischen Projektes

mit der Künstlergruppe ART N MORE und der Medienpädagogin Jördis Dörner in Kooperation mit der Helmholtzschule Leipzig

29. März bis 15. April 2018
Eröffnung: Mittwoch, 28. März 2018, 12 Uhr

Mit Beiträgen von: Joyce, Vivien Elise, Cynthia, Julita, Sophie, Vivien, Selina, Gaby, Josi

Die Präsentation »Wall of Love« zeigt die Ergebnisse des gleichnamigen Projektes, das seit September 2017 unter Leitung der HALLE 14, der Medienpädagogin Jördis Dörner und dem Künstlerduo ART N MORE mit der Helmholtzschule initiiert wurde, um die teilnehmenden Jugendlichen für eine achtsame Kommunikation im digitalen Raum zu sensibilisieren. Neben einer kritisch-reflektierenden Auseinandersetzung mit Cybermobbing, Hate-Speech und dem Phänomen der Fake-News ging es darum, das eigene Wissen über Kommunikationsformen im Internet zu vertiefen und mittels künstlerisch-kreativer Strategien eigene, positive Kommunikationsweisen zu entwickeln, die der Hate-Speech entgegengesetzt werden können.

Dementsprechend funktionieren die ausgestellten Arbeiten in der Ausstellung als »Speech of Love«. Die teils individuell, teils in der Gruppe gestalteten Arbeiten, wie Zeichnungen und Malereien, können in der Präsentation mit dem eigenen Smartphone und der App »Actionbound« spielerisch erkundet werden. Die Jugendlichen haben mittels der Software einen eigenen Quiz-Parcour erstellt. Alle Gäste sind eingeladen, die App für ihren Besuch zu nutzen.

Die Nutzung der App ist kostenfrei und kann offline in der Ausstellung verwendet werden. Zu Ausstellungsbeginn wird der Link zur App auf unserer Webseite zur Verfügung gestellt.

Das Projekt »Wall of Love« kann zudem auf Instagram verfolgt werden.

Gefördert durch:

TALK TO ME!

Workshop mit Schülern der Helmholtzschule Leipzig

 

In einem dreitägigen Projekt widmeten sich 22 Schüler der 6. Klassenstufe der Helmholtzschule Anfang Februar der Frage, wie sie im Klassenverband miteinander kommunizieren und leben wollen. Nach einer ersten Auseinandersetzung mit Diskriminierung und Beleidigungen erarbeiteten die Schüler gemeinsam sechs Regeln des Zusammenlebens, so zum Beispiel »Sag deine Meinung ohne Beleidigungen« oder »Gerüchte und Lügen schaden uns allen« und »Sei aufmerksam und du weißt, was Sache ist!«. Mit Hilfe des eingeladenen Performance-Künstlers Christopher Utpadel setzte die Gruppe die Begriffe in Form inszenierter Körperbilder um. Diese wurden fotografiert und zu Plakaten weiterentwickelt. Die Plakate erhielten nach dem Workshop einen Platz im Klassenzimmer der Schüler und sind somit Ausdruck des im Kollektiv verhandelten und vereinbarten Codex.

ZEICHENZIRKEL MIT LUISE RITTER

Donnerstags, 16.30 bis 18 Uhr
Teilnahmegebühr: 6 € / ermäßigt 3 €

Der Zeichenzirkel wird von wechselnden Leipziger Künstlern begleitet und richtet sich an alle, die Lust haben, selbst zeichnerisch tätig zu sein. Eine Anmeldung ist nicht nötig und der Einstieg jederzeit möglich. Wir laden Sie herzlich ein, mitzumachen und mit professioneller Unterstützung kreativ zu werden. 

Von März bis Ende April 2018 wird Luise Ritter den Zeichenzirkel betreuen. Sie studierte bildende Kunst an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig, an der Accademia di Belle Arti di Roma sowie an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle, an der sie 2014 ihr Diplom absolvierte. 

Das genaue Beobachten und Erforschen urbaner Innen- und Außenräume ist Schwerpunkt der Zeichnungen und Grafiken von Luise Ritter. Sie nutzt die zeichnerische Vermessung und Durchleuchtung von Räumen, um anhand architektonischer Gegebenheiten soziale und historische Strukturen zu verstehen. Oft ist dem Zeichnen dabei eine intensive Recherche vorangestellt. Aus der Vielzahl von Informationen, Beobachtungen, Imaginationen und Empfindungen entstehen dann ihre Arbeiten, die wie grafische Vermessungen verschiedener Zeitebenen funktionieren, wobei sie oft konkrete Bezüge zu ihrer urbanen Umgebung herstellt. In der Werkserie »Palimpsest« thematisiert sie exemplarisch sowie imaginativ die städtebauliche Entwicklung Leipzigs von 2000 bis 2030 anhand signifikanter Straßenzüge und Plätze. 

VORSCHAU

VERANSTALTUNGEN IM APRIL

VERANSTALTUNG

RUNDGANG DER SPINNEREIGALERIEN

Samstag, 14. April 2018, 11 bis 20 Uhr
Sonntag, 15. April 2018, 11 bis 18 Uhr

AUSSTELLUNG

REQUIEM FOR A FAILED STATE

Eröffnung: Samstag, 14. April 2018, 15 Uhr
Ausstellungsdauer: 14. April bis 5. August 2018

Künstler: Nadja Buttendorf & Anne Baumann, Ariamna Contino & Alex Hernández, Susan Donath, Darsha Hewitt in Zusammenarbeit mit Sophia Gräfe, Tamami Iinuma, Sven Johne, KLOZIN (Wilhelm Klotzek & David Polzin), Henrike Naumann, Carsten Saeger, Malte Wandel, Katrin Winkler

Artist in Residence: Henry Bradley

Studierende: Jane Beran, Katrin Esser, Eric Meier, Stefania T. Smolkina, Sarah Veith, Brenda M. Wald, Florian Weber